Ich weiss nicht wie das bei Ihnen ist. Aber bei aller Liebe (oder eher Hoffnung) zu weissem wunderbarem Schnee, romantischen Schlittelfahrten bei Nacht und Fonduewetter, vermisse ich doch in der „pflotschigen“ dunklen Realität rasch einmal die Sommertage.

Sobald es draussen kälter wird verschwinde ich hinter Schichten von Kleidern, Mütze und Handschuhen. Die Füsse werden in dicke Socken und feste Schuhe verpackt. Obwohl ich mich selber durchaus zu jeder Jahreszeit oft im Freien aufhalte, schon alleine deswegen, weil meine Hündin mich regelmässig zu langen Spaziergängen antreibt, fühle ich mich persönlich mit jeder Schicht die ich überziehe unbeweglicher und somit auch unbehaglicher.

Haben Sie sich z.B. schon einmal am Arm gekratzt durch eine Schicht von T-Shirt, Pullover und dicker Winterjacke? Oder kennen Sie das Gefühl wenn sie nach etwas Greifen möchten und die dicke Jacke klemmt unter der Schulter? Auch juckt die Wintermütze nach einer gewissen Zeit unerträglich.

Natürlich glaube ich dann trotzdem unerschütterlich daran, dass sich der Winter gelegentlich von seiner schönsten Seite zeigen wird:

Im echten Leben sind diese Sterntage jedoch eher die Ausnahme als die Regel und wir beginnen wieder bei Bild 1 oben.

Mir ist kalt, meine Nase läuft, ich habe die Handschuhe vergessen, sollte noch einkaufen, es ist schon dunkel um 5 Uhr…….brrrrrrrrrrrrrr!!

Ich weiss jedoch nur zu gut, dass wenn ein Mensch über einen längeren Zeitraum aufgrund von Stress (und unförmigen Winterkleidern) den Kontakt mit dem Körper verliert, sich dies oft in einer schlechteren Balance, einer flacheren Atmung und einer weniger funktionalen Bewegungsqualität zeigt. All das kann rasch einmal zu Rückenschmerzen oder anderen Beschwerden führen.  Zusätzlich wird das Immunsystem geschwächt und dies macht den Körper anfälliger für Viren und Bakterien.

Ob Rückenschmerz oder Virusinfektion – die Psyche hat also einen immens grossen Einfluss auf das Bewegungsverhalten und somit auf mögliche Unfall- und Erkrankungsrisiken.

Glücklicherweise ist dies keine Einbahnstrasse.  Denn unser Körper hat ebenfalls einen genauso grossen Einfluss auf unsere Psyche. Unsere gesamte Körperhaltung sendet kraftvolle Impulse zu unserem Gehirn, welche direkt unsere Stimmung, bzw. unsere Hormone beeinflussen können.

Positive Körperhaltungen oder Bewegungen stehen in direktem Zusammenhang mit einem verringertem Cortisolspiegel (Stresshormone). Bereits wenige Minuten einer positiven Körperhaltung oder positive  achtsame Bewegungen können die hormonelle Ausschüttung von Stresshormonen senken.
Was mich daher in solchen weniger sonnigen Zeiten positiv stärkt, fokussiert hält und mich auch über die kältesten Wintertage bringt ist meine regelmässige Feldenkraisroutine (natürlich neben gemütlichen Abenden mit Glühwein und prasselndem Kaminfeuer).

Ich freue mich auf die kleinen  achtsamen Bewegungs-Auszeiten, geniesse die Stille im Raum, lege eine schöne Matte aus und fühle mich sofort in ein angenehmes Klima versetzt.

Dabei profitiere ich von den Erkenntnissen der Embodiment – Forschung: Nicht durch ausdauerorientierte Bewegung, sondern durch bewusst werdende Körperhaltungen und sensible Körperwahrnehmung wird meine Stimmung bereits positiv beeinflusst.

Daher mein bester Tipp: Nutzen auch Sie die Kraft der Feldenkraislektionen, diese kleinen feinen Bewegungen werden auch ihre Stimmung heben, ihre Seele füttern und sie machen sie bereit für sonnigere, wärmere und somit aktivere Tage.

Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein Raum.

In diesem Raum liegt unsere Macht zur Wahl unserer Reaktion.

In unserer Reaktion liegen unsere Entwicklung und unsere Freiheit.

Viktor Frankl (österreichischer Neurologe und Psychiater)